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--- Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort? (http://forum.freidenkerin.at/forum/thread.php?threadid=1115)


Geschrieben von Fusel am 30.10.2008 um 02:38:

  Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Seit ung. Anfang der 1990er wird die Welt vom Neoliberalismus massiv gequält.
Die Unterschiede weniger immer Reicher zur immer mehr verarmenden Masse nehmen seitdem zu.
Der Mittelstand ist längst zerbröckelt.
Chancengleichheit ist z.B. eine Worthülse, die sich eh fast niemand mehr zu verwenden traut.

Ist REVOLUTION eine Antwort, da die Reichen-Mächtigen sowieso nicht freiwillig nach unten verteilen oder ist der Österreicher/die Österreicherin einfach zu feig und zu unfähig dazu und kriecht und duckt??


Rudi Dutschke (bei Gaus, 1967, 1 von 5):
www.youtube.com/watch?v=5vRR-ZjJqnw



Geschrieben von wgroiss am 30.10.2008 um 06:10:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Die Revolution findet ja ohnehin schon statt: das neoliberale Wirtschaftssystem selbst hat sie ausgelöst, denn es funktioniert einfach nicht.
Wer das aber nun wieder reparieren soll, ist unklar. Die jetzigen "Reparateure", die massgebenden Poiltiker, waren es ja, die seit Regan und Thatcher dieser Situation herbeigeführt haben. Wie sollen denn gerade die diesen wirtschaftlichen Schaden, den sie angerichtet haben, von heute auf morgen wieder gutmachen?



Geschrieben von darkness am 30.10.2008 um 07:15:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Wir haben die Annehmlichkeiten, die dieses System gebracht hat, dankbar in uns aufgesaugt. Und die Nachteile verurteilen wir.

Eine Änderung kann ziemlich schnell passieren, wenn sich die Massen an Konsumenten mehr Bewusstsein verschaffen und das Futter für die Reichen, das Geld, gedankenvoller ausgeben. Eine Änderung kann nur durch Bewusstseinsänderung geschehen. Die Macht der Reichen ist sehr empfindlich und davon abhängig, wie brav die Schäfchen dieses Spiel mitspielen.

Eine Änderung mit Gewalt ist nicht nötig.



Geschrieben von wgroiss am 31.10.2008 um 15:24:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Warum gibt es seit Urzeiten Kriege ?
Warum gibt es seit Urzeiten Not und Hunger ?
Warum gibt es seit Urzeiten Gewalt und Waffen ?
Warum sind die Ressourcen seit Urzeiten so knapp ?
Warum werden Menschen seit Urzeiten unterdrückt ?
Warum sind Menschen seit Urzeiten raffgierig und egoistisch ?
Warum sind Wetter und Klima seit Urzeiten nicht so, wie sie sein sollten ?
Warum kommen seit Urzeiten immer wieder unmenschliche Führer an die Macht ?

Offenbar - weil es sich bewährt hat !

Also war der augenscheinlichste Zweck der Evolution, eine Spezies hervorzubringen, die die Erde zerstört.



Geschrieben von wolfi am 31.10.2008 um 15:36:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

obwohl wahrscheinlich ironisch gemeint, trotzdem: die evolution verfolgt keinen zweck, sie ist nicht zielgerichtet.
hierzu ist am besten: "The Blind Watchmaker" (der blinde Uhrmacher) von Dawkins



Geschrieben von wgroiss am 31.10.2008 um 16:00:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Erinnert mich an in Heraklit's Mund gelegte "Alles fliesst".
Ich denke, er wollte damit ausdrücken, dass Evolution (Veränderung) der eigentlich Sinn und Zweck von allem ist und es daneben gar nichts gibt.



Geschrieben von darkness am 31.10.2008 um 17:47:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Zitat:
Original von wgroiss
und es daneben gar nichts gibt.


Wir wissen nicht alles, was es gibt, aber wir wissen, was wir erkennen können. Uns gibt es. Dich und mich. Und wir leben und wir genießen und wir freuen uns und wir leiden. Und in dieser Realität haben wir genug zu tun, ohne noch nach dem forschen zu müssen, was es vielleicht gibt.



Geschrieben von gemeinerVampir am 02.11.2008 um 21:02:

 

Revolution wer denn bitteschön und wo denn????
Hier in Mitteleuropa wird niemand freiweillig eine Revolution anfangen da wir alle ja die Nutznieser sind und in der 3welt können die ja garnicht wie denn bitte wenn sie nix haben und wohin soll denn bitte revoltiert werden???



Geschrieben von Po8 am 07.11.2008 um 08:19:

  RE: Derzeitiges Wirtschaftssystem: Revolution als Antwort?

Zitat:
Original von Fusel
Ist REVOLUTION eine Antwort, da die Reichen-Mächtigen sowieso nicht freiwillig nach unten verteilen oder ist der Österreicher/die Österreicherin einfach zu feig und zu unfähig dazu und kriecht und duckt??


Mal abgesehen davon, dass ich diese Einteilung als zu pauschal empfinde, das System Marktwirtschaft/Kapitalismus ist nicht darauf ausgelegt nett zu sein, es beinhaltet keine Ethik (zumindest keine humanistische) und belohnt z.B. Lug und Trug.

Insofern wundert es mich immer sehr, dass man den Schuldigen im System sucht - das System ist schuld.

Es ist zwar schwierig, aber z.B. Westeuropa hat gezeigt, dass man mit strengen Umweltgesetzen Unternehmen dazu bewegen kann ökologisch zu handeln. Nur nützt es halt recht wenig, wenn in Westeuropa umweltfreundlich produziert wird, wohingegen schon in Osteuropa die Dreckschleudern stehen.

Mutatis mutandis gilt ähnliches für den Arbeitnehmerschutz. In Europa und Nordamerika gibt es Gewerkschaften, die zumindest eine Chance auf soziale Gerechtigkeit erkennen lassen. In China, wo ja anscheinend am liebsten produziert wird, existiert vergleichbares nicht und Menschen werden unter verherenden Arbeitsbedingungen ausgebeutet.

D.h. man bräuchte globale Maßstäbe in bezug auf Dinge wie Ökologie und menschenwürdiges Arbeiten oder alternativ eine Verbesserung des derzeitigen Systems mit einer eingebauten Ethik.

Po8



Geschrieben von LibrePenseur am 18.01.2009 um 19:12:

  Lotto als (Hoffnungs-)Stillhalteinstrument

(@gemeiner Vampir: Alle Nutznießer?? ....ich glaub, du scheinst die Realität nicht zu sehen!! siehe www.armutskonferenz.at )


Annahme:
Lotto und andere Glücksspiele dienen zur Aufrechterhaltung der derzeitigen Verhältnisse (Raubtierkapitalismus):
Eine (Selbst-)Verarschung durch Hoffnung auf einen großen Gewinn und ein besseres Leben. Nach dem Motto:"Ich bin zwar arm, habe aber immer wieder die Möglichkeit durch Gewinn zu großem Geld zu kommen"

Die Masse der SpielerInnen wird dadurch "ruhig" gehalten, obwohl der Staat mitkassiert und nur wenige wirklich jemals große Summen erhalten. Happy



Geschrieben von Ramon am 18.01.2009 um 20:07:

  RE: Lotto als (Hoffnungs-)Stillhalteinstrument

Zitat:
Original von LibrePenseur
(@gemeiner Vampir: Alle Nutznießer?? ....ich glaub, du scheinst die Realität nicht zu sehen!! siehe www.armutskonferenz.at )


Annahme:
Lotto und andere Glücksspiele dienen zur Aufrechterhaltung der derzeitigen Verhältnisse (Raubtierkapitalismus):
Eine (Selbst-)Verarschung durch Hoffnung auf einen großen Gewinn und ein besseres Leben. Nach dem Motto:"Ich bin zwar arm, habe aber immer wieder die Möglichkeit durch Gewinn zu großem Geld zu kommen"

Die Masse der SpielerInnen wird dadurch "ruhig" gehalten, obwohl der Staat mitkassiert und nur wenige wirklich jemals große Summen erhalten. Happy


Wem es so gut geht, daß er jede Woche einen Lottoschein ausfüllen kann, dem kann es so schlecht nicht gehen. Die wirklich Armen dieser Welt füllen keine Lottoscheine aus.



Geschrieben von LibrePenseur am 19.01.2009 um 01:42:

  NEU!! Bankenkrise-Game

http://www.youtube.com/watch?v=MRRWHSY7ZwI&feature=PlayList&p=F3A70FF11CDD0077&index=40&playnext=11&playnext_from=PL


Was von den Steuergeldern noch übrig bleibt...Spiel kaufen Augenzwinkern



Geschrieben von LibrePenseur am 02.04.2009 um 22:54:

  Raucherwarnung einmal anders








….aus dem Buch: Konsum. Globalisierung. Umwelt.
amazon.de

www.mcplanet.com



und
attac-Östrerreich
www.attac.at



Geschrieben von Friedensreich am 07.04.2009 um 18:30:

 

@gemeiner Vampir
Grundsätzlich ist es richtig, dass wir in Europa keinen Grund zur Revolte haben. Aber Du schriebst, dass die 3-Welt auf Grund ihrer Unterentwicklung keine Revolution starten könnte. Nun, da wäre ich mir nicht so sicher, denn man muss bedenken, dass diese Völker zahlenmäßig sehr groß sind. Auch wenn sich hier keine politische Macht findet, so bin ich sicher, dass es einige Religionsgemeinschaften gibt, die auf eine Revilte hinarbeiten. Den dort lebenden armen menschen braucht man nur etwas besserer Lebensbedingungen (Wasser, Nahrung, med.Versorgung) zu bieten und zusätzlich noch bei vollem Einsatz für die Revolution ein tolles Leben im Jenseits zu versprechen. Dann sind sie sofort dabei. Ich habe einige Jahre in diesen Ländern gearbeitet und gesehen, wie leicht manipulierbar man dort ist.
In diesem Zusammenhang, möchte ich auf die div.islamischen Gruppen verweisen (Hizbollah, Muslim Brüderschaft, Haqschbandi etc.) die sich die Hilflosigkeit und Armut der verschiedensten Völker zum Umsetzen ihrer Ideen zu Nutze machten.

Es wurde in diesem Thread auch die Situation in China angesprochen. Dort sehe ich eher keine Revolutionsgefahr, denn die Menschen (und das sind über 1 milliarde) dort, so wird ihnen eingetrichtert, leben schon in paradiesischen Zuständen. Wenn man die Lebensumständer im China mit denen in den 50er Jehren des vorigen Jh. vergleicht, stimmt das auch.



Geschrieben von Skeptiker am 11.04.2009 um 19:52:

 

Wie man hört gibt es immer wieder Bauernaufstände in China. Ich würde sogar sagen, dass am ehesten in China eine Revolution greift. Aber dass diese die ganze Welt erfasst ist sehr sehr unwahrscheinlich.



Geschrieben von religulous am 27.04.2009 um 01:55:

 

Ich glaube auch das größte Problem mit einer revolution besteht im Mangel an besseren ideen, und das das jetzige System bereits sehr umfassend ist.

Sprich eine umkrempelung über nacht würde höchstwahrscheinlich erstmal millionen verhungern lassen.

PS: Großartiges filmchen zum derzeitigen system: http://www.youtube.com/watch?v=xcbiBSarpu0&feature=related


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